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Am Beispiel der
Rütli-Grundschule (Neukölln)

– Die Straße vor der Schule gleicht einem „Blech-Müllhaufen“, das
eingeschränkte Parkverbot wird ignoriert, es gibt keinen Bereich eines
absoluten beidseitigen Halteverbots, das den Kindern einen sicheren
Übergang ermöglicht

– Das Schild „Fahrradstr.“ wird von den Autofahrern praktisch nicht
wahrgenommen, sie fahren permanent in beiden Richtungen durch die
Straße (Durchgangsverkehr)

– Es gibt keinen Hinweis an den anliegenden Kreuzungen, dass das
Abbiegen von KFZ in die Fahrradstr. nur für Anlieger erlaubt ist/dass
man überhaupt in eine Fahrradstr. einfährt

– Auf Höhe der Baustelle, direkt gegenüber der Schule, befindet sich
ein riesiger Container, zudem ist auch dort das Parken erlaubt (!)

Am Beispiel der
Grundschule am Falkplatz (Pankow)

Die Bilder zeigen die Verkehrssituation morgens von 7:45 bis 8:55 Uhr und nachmittags von 15:30 bis 16:30 Uhr im Eingangsbereich der 1. und 2. Klässler (SAPH – Gebäude, Kreuzung Kopenhagener – Ystader Straße) und dem Eingangsbereich in der Gleimstraße.


Am Beispiel der
Grundschule an den Buchen


Kinder verunglücken meist im elterlichen Auto – nicht auf der Straße

Das Elternargument, Schulwege zu Fuß seien viel zu gefährlich, widerlegt Hannelore Herlan von der Deutschen Verkehrswacht mit einer Statistik. Demnach verunglücken die meisten Kinder im elterlichen Auto, nicht als Fußgänger auf dem Schulweg. „In der Regel ist es keine Unfallquelle, wenn Kinder gemeinsam zur Schule gehen“, 
Auch der ADAC warnt vor dem Elterntaxi. Das Bewusstsein für Gefahrensituationen sei bei Kindern größer, die den kurzen Schulweg allein laufen dürfen. Zugleich seien die Kids im Unterricht besser drauf und konzentrierter, fitter und sozial besser integriert. Was den Kindern vorenthalten wird: in einer Gruppe unterwegs zu sein, Geschichten zu erzählen und Geheimnisse zu haben.
Und wenn eine Autofahrt trotzdem unbedingt nötig ist, so wird zu Fahrgemeinschaften mit Mitschülern und Freunden geraten. Und wenn Eltern keine andere Wahl hätten, als ihre Kinder allein zur Schule zu fahren? „Dann sollten sie Spaß mit ihnen haben, Spiele spielen und lauthals zum Radio mitsingen.“
Häufig bedeuten Elterntaxis jedoch leider keinen Spaß, sondern vor allem: Stress. Vor Schulparkplätzen muss sogar manchmal die Polizei gerufen werden – weil Eltern sich so derart verkehrswidrig verhalten, dass ihnen eigentlich der Führerschein entzogen werden müsste, was auch wieder kein gutes Beispiel für Kinder ist. 
QuelleSPON-Interview mit Psychologin Jessica Westmann von der Universität Karlstad.
Elterntaxis gefährden die anderen Kinder, die allein zur Schule gehen. Durch das Bringen der Kinder bis zum Schuleingang entstehen gefährliche und unübersichtliche Situationen die auch ihre Kinder gefährden können. Denn Kinder können unvorhergesehene Verkehrssituationen nicht so einschätzen wie Erwachsene.
Letztlich führt das Elterntaxis dazu, dass sie ihr Kind vor der Gefahr schützen wollen, die sie selbst verursachen.


Fehlverhalten der Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren

Statistisches Bundesamt, Kinderunfälle im Straßenverkehr, 2012

Die Polizei registrierte bei Straßenverkehrsunfällen mit Personenschaden im Jahr 2012 insgesamt 4 057 Fehlverhalten von Fußgänger*innen und 6 889 falsche Verhaltensweisen von Radfahrer*innen im Alter von 6 bis 14 Jahren. Am meisten machten kindliche Fußgänger*innen Fehler beim Überschreiten der Fahrbahn (89,3%). Davon wiederum war das Überschreiten der Fahrbahn, ohne auf den Fahrzeugverkehr zu achten (55,4%) der häufigste Fehler. Zweithäufigstes Fehlverhalten war das Überschreiten der Fahrbahn durch plötzliches Hervortreten hinter Sichthindernissen (26,9%).